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Lehrheft: Medizinische Grundlagen

2.1 Aufbau und Aufgaben einer Zelle

 - Ein Lehrheftbild der Naturheilschule Isolde Richter:

Abb. Hauptanteile der Zelle mit Zellkern (Nukleus) und Zellleib (Zytoplasma).

Wie Sie aus der vorstehenden Abbildung ersehen können, sind der Zellkern und der Zellleib jeweils durch eine Kern- bzw. eine Zellmembran abgegrenzt. Im Zellkern befindet sich das Karyo­plasma, im Zellleib das Zytoplasma.

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Aufbau von Kern- und Zellmembran

Die Kernmembran und die Zellmembran zeigen einen analogen Aufbau. Sie bestehen aus einer Doppelschicht von Fetten (Lipiden). In diese sind bestimmte Trägermoleküle (Carrier) eingeschlossen, die die Aufgabe haben, Stoffe in die Zelle hinein bzw. Stoffe aus der Zelle herauszutransportieren. . Auf der Abbildung können Sie Ionenkanäle und Transportmoleküle sehen.

Aufbau der Zellmembran - Ein Lehrheftbild der Naturheilschule Isolde Richter:

Abb. Aufbau der Zellmembran

Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus einer Zellmembran mit einem Carrier (Trägermolekül). Dieser Carrier kann sich mit einem Stoff verbinden (hier einer Aminosäure), wenn die beiden zusammenpassen wie ein Schlüssel-zum-Schloss.

Für diese Art des Transportes muss die Zelle Energie aufwenden. Man bezeichnet dies als aktiven Transport. Daneben gibt es jedoch noch die Möglichkeit, dass Stoffe durch passiven Transport durch die Zellwand treten können, und zwar durch Filtration, Diffusion und Osmose. Diese drei Begriffe werden im Lehrheft Zelle ausführlich besprochen.

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Aufgaben des Zellkerns (Nukleus)

Der Zellkern ist die Kommandozentrale, die entscheidet, welche Arbeitsschritte im Zellleib ausgeführt werden müssen. Außerdem ist hier die Erbinformation auf den Chromosomen gespeichert. Jeder Zellkern besitzt die gesamte Erbinformation über das Individuum. Dazu ist auf den Chromosomen die Zusammensetzung jedes einzelnen Eiweißes gespeichert, also beispielsweise die Zusammensetzung eines bestimmten Hormons oder Enzyms.
Hier ist aber auch festgelegt, ob es sich bei dem Individuum um einen Floh, ein Krokodil, einen Elefanten oder einen Menschen handelt. Weiterhin entscheidet sich hier, ob es sich bei dem Menschen z.B. um ein blondes, blauäugiges Mädchen oder um einen dunkelhaarigen, braunäugigen Jungen handelt.

Soll nun im Zellleib ein bestimmtes Eiweiß, beispielsweise ein Hormon hergestellt werden, so muss der Bauplan über dieses Eiweiß fehler- und lückenlos an den Zellleib abgegeben werden. Die Erbinformation muss aber auch bei der Zellteilung vollständig an die neue Tochterzelle weitergegeben werden.

Aufbau des Zellkerns (Nukleus)

Der Zellkern besteht aus den Chromosomen und den Kernkörperchen. Beide befinden sich im Kernsaft, der Karyolymphe. Der gesamte Inhalt des Zellkerns wird als Karyoplasma bezeichnet.

Bestandteile des Zellkerns:
  • Chromosomen (Erbkörperchen)
    Sie sind die Träger der Erbanlage (Erbinformation). Arbeitet die Zelle, so liegen die Chromosomen in ihrer Arbeitsform als Chromatin vor. Im Lehrheft Zelle, werden Sie dann sehen, dass es sich dabei um entspiralisierte Chromosomen handelt.
  • Kernkörperchen (Nukleolus)
    Hier wird die RNS (Ribonukleinsäure) gebildet und gespeichert.
    Die RNS werden Sie im Lehrheft Zelle als ein Medium kennenlernen, dass die Aufgabe hat, die auf den Chromosomen gespeicherte Information an den Zellleib abzugeben.
  • Kernsaft (Karyoplasma, Karyolymphe)
    Es handelt sich um eine eiweißhaltige Flüssigkeit, die den Kern ausfüllt. In ihr liegen die Chromosomen und die Kernkörperchen eingebettet.
Aufbau des Zellkerns - Ein Lehrheftbild der Naturheilschule Isolde Richter:

Abb. Aufbau des Zellkerns
Die Abbildung zeigt den Zellleib und den Zellkern. Im Zellkern liegen die Chromosomen bzw. das Chromatin (= Arbeitsform der Chromosomen), außerdem befinden sich hier die Kernkörperchen (Nucleoli). Chromosomen und Kernkörperchen sind vom Kernsaft (Karyolymphe) umgeben.

 
Titel: Aufbau des Zellkern
Überschrift: Aufbau des Zellkern
Thema: Grundlagen
Erstellt: Heilpraktikerschule Richter
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Aufbau und Aufgabe des Zellleibs (Zytoplasma)

Der Zellleib ist das Arbeits- und Speichergebiet der Zelle. Hier können z.B. Hormone oder Enzyme hergestellt werden, die der Körper für sein Funktionieren braucht. Um diese Arbeit leisten zu können, benötigt die Zelle bestimmte Zellorganellen, also gewissermaßen kleine Organe .

Im Folgenden werden Ihnen diese Zellorganellen vorgestellt. Es ist gut, wenn Sie sich damit schon einmal kurz vertraut machen. So handelt es sich dabei für Sie schon um liebe, alte Bekannte , wenn die Zellorganellen nochmals im Lehrheft Zelle besprochen werden.
Hier eine Abbildung der Zelle mit ihren Zellorganellen (s. auch Atlas Abb.2-1):

 - Ein Lehrheftbild der Naturheilschule Isolde Richter:

Abb. Übersicht über die Zellorganellen

  1. Mitochondrien
    Kraftwerke der Zelle. Sie stellen die Energie her, bevorraten sie und setzen sie bei Bedarf frei, sodass sie für die Zellarbeit zur Verfügung steht.
  2. Ribosomen
    enthalten RNS (Ribonukleinsäure), die zur Eiweißherstellung benötigt wird.
  3. glattes endoplasmatisches Retikulum
    Stofftransport
  4. raues endoplasmatisches Retikulum
    ist außen mit Ribosomen besetzt und dient deshalb der Eiweißherstellung und dem Stofftransport.
  5. Golgi-Apparat (Gesamtheit der Diktyosomen in einer Zelle)
    Der Golgi-Apparat (sprich: goldschi) wirkt bei der Sekretbildung mit, speichert Eiweiße und transportiert sie in Vesikeln (Bläschen) zur Zellmembran, damit sie nach außen abgegeben werden können.
  6. Lysosomen
    enthalten Eiweiß abbauende Enzyme. Sie kommen vor allem in Fresszellen vor und dienen hier dem Abbau von Erregern wie Bakterien und Viren.
  7. Zentriol
    bildet den Spindelapparat für die Zellteilung aus.
  8. Mikrotubuli
    bilden ein Röhrensystem, das mithilft das Zellskelett zu bilden. Darüber hinaus spielen Mikrotubuli in Nervenzellen beim intrazellulären Transport eine wichtige Rolle.
 
Titel: Zellorganellen
Überschrift: Zellorganellen
Thema: Grundlagen
Erstellt:
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Soviel als erste Übersicht über die Zellen, die den Körper aufbauen. Mit dem nächsten Lehrheft werden Sie um einiges tiefer in diese faszinierende Welt eindringen.

Nun wenden wir uns den Gewebearten zu.

[1] Nukleus: Das lateinische Wort Nucleus bedeutet Kern, Zellkern und wird eingedeutscht oft als Nukleus geschrieben.

[2] Zytoplasma: Das Wort Zytos (gr.) bedeutet Höhlung, Wölbung, Zelle. Das Wort Plasma heißt das Gebildete, das Geformte. Aus beiden Wörtern wird die Zusammensetzung Zytoplasma = Zellplasma, Zellleib gebildet.

[3] Lipid: Das Wort lipos bedeutet fett, woraus sich das Wort Lipide für Fette und Lipoide für fettähnliche Substanzen ableitet.

[4] Carrier leitet sich vom englischen Zeitwort to carry = tragen ab. Das Hauptwort Carrier bedeutet Spediteur, Trägersubstanz.

[5] Chromosomen: Das Wort chroma (gr.) bedeutet Farbe, soma (gr.) heißt Körper. Chromosom bedeutet daher Farbkörperchen; dies deshalb weil sich Chromosomen sehr gut anfärben lassen.

[6] Mitochondrien: Aus mitos (gr.)= Faden, Schnur und chondros (gr.) = Knorpel, Korn, Schleim ergibt sich das Wort Mitochondrien. Mitochondrien sind ovale Kügelchen die oft fadenförmig aneinander liegen.

[7] Ribosomen: Ribose ist ein Kunstwort aus der organischen Chemie. Es handelt sich um einen Zucker, der zu den Pentosen gehört.
Das Wort soma (gr.) = Leib, Körper liefert zusammen mit Ribose das Wort Ribosom. Dabei handelt es sich also um ein kleines Körperchen, das vor allem aus RNS besteht

[8] Endoplasmatisches Retikulum: Das griechische Adverb endon bedeutet innen, drinnen, im Herzen. Daraus leitet sich das Wort Endoplasma ab: um den Zellkern herumgelegene Substanz.
Reticulum (lat.) = kleines Netz.
Wörtlich übersetzt ist das endoplasmatische Retikulum somit eine Netzstruktur in der Nähe des Zell­kerns. Dies ist allerdings nicht ganz richtig, da das endoplasmatische Retikulum eine Verbindung bis zur Zellmembran herstellen kann.

[9] Golgi-Apparat:Camillo Golgi (1844-1926) aus Pavia war ein berühmter italienischer Anatom; er er­hielt 1906 den Nobelpreis für Medizin.

[10] Diktyosomen: Das Wort diktyion (gr.) heißt Netz, Fangnetz. Die Diktyosomen im Golgi-Apparat be­sitzen eine netzartige Struktur.

[11] Lysosomen: Das griechische Zeitwort lein = lösen, auflösen ist sehr produktiv, d.h. es bildet viele Neben­formen. Lysen bedeutet Auflösung, Lösung. Zytosomen sind somit Zellorganellen mit auf­lösender Wirkung .
Jeder fleißige Kirchgänger kennt auch das Kyrie Eleison , d.h. Herr erlöse uns . Das Kyrie in jeder Messe ist stets musikalisch sehr ergreifend. Wer kennt nicht das wunderbare Kyrie in der Pauken­messe von Josef Hayden? Nach einer fast romantisch anmutenden Melodie unterstreichen heftige Paukenschläge die Bedeutung dieses Messteiles.

[12] Zentriol: Die Bezeichnung Zentriol leitet sich von centrum (lat.) = Mittelpunkt ab.

[13] Mikrotubuli: Das Wort tubus (lat.) = Röhre besitzt die Verkleinerungsform tubulus = kleine Röhre.
Mikrotubuli sind daher kleine Röhrchen, die ein Röhrensystem aufbauen.